Talwärts ohne Werbung

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Von wegen Print ist tot: In Wuppertal gründeten die zwei Journalisten Jan Filipzik und Florian Schmitz vor fünf Monaten ihre Wochenzeitung „Talwaerts“. Erfolgreich sind die Herausgeber ohne feste Rubriken und ohne Anzeigenkunden. „Wir sind in Wuppertal mit unserem Angebot an tiefgehend recherchierten Geschichten einzigartig“, sagt Filipzik, der gerne einen Blick auf die Hintergründe gewährt.

links Jan Filipzik, rechts Florian Schmitz

Die Herausgeber Jan Filipzik (links) und Florian Schmitz (rechts) setzen auf Leser und nicht auf Anzeigenkunden, um die Wuppertaler Regionalmedien zu bereichern.
Bild: „Talwaerts“

Am 27. Juni erschien die erste Ausgabe der Wochenzeitung „Talwaerts“, die bis heute einen Umfang von 16 Seiten hat. Die Idee dazu ist hauptsächlich der Mediensituation in Wuppertal geschuldet, denn in der Stadt gibt es nur eine Tageszeitung. Hier war Jan Filipzik tätig. Bei seiner Arbeit spürte er, dass sich die Leser mehr Vielfalt und tiefer gehende Berichte wünschten. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern setzt er die damaligen Ideen mit der eigenen Wochenzeitung um.

Perspektiven und Lösungen statt schlechter Laune

„Wir machen eine Zeitung für Menschen, die Wuppertal mögen und mehr über ihre Stadt erfahren möchten. Dabei begleiten wir Wandlungsprozesse und haben tendenziell einen eher positiven Blick auf das, was in Wuppertal passiert“, erklärt Filipzik. Natürlich spare man brenzlige Themen nicht aus, doch es käme darauf an, wie man sie umsetze. Klar, (noch) verkaufen sich schlechte Nachrichten besser als gute und sorgen damit nicht nur für Aufreger, sondern auch für Auflage. „Wer den ganzen Tag nur mit Problemen konfrontiert ist, der sieht bald nur noch schwarz“, warnte Dr. Uwe Krüger von der Universität Leipzig gegenüber dem Freigeber im Interview.

„Wichtig ist doch, wie man die Leser nach der Lektüre entlässt. Die meisten Zeitungen bereiten ihnen täglich schlechte Laune und irgendwann wollen die das nicht mehr“, sagt Filipzik. Dabei gebe es häufig Perspektiven und Lösungsansätze, die man einfach nur nennen müsste, damit die Leser nicht im Regen stünden.

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