Totgesagte leben länger – zumindest im Fall des Magazins „Shift“ gibt es ein deutliches Lebenszeichen. Nach über zwei Jahren Pause sollen 2019 bis zu vier neue Ausgaben erscheinen, die dieses Mal als Staffel konzipiert sind und thematisch aufeinander aufbauen. Heute hat Herausgeber Daniel Höly dazu auf Startnext eine Crowdfundig-Aktion gestartet, mit der er 30.000 Euro einsammeln möchte.

Bild: creedoo UG
Erreicht Höly die erste Funding-Schwelle in Höhe von 15.000 Euro, produziert er 2019 mindestens zwei Ausgaben, für 30.000 Euro gibt es die komplette Staffel. Das Crowdfunding deckt dabei nur die Hälfte der Kosten für Honorare, Layout, Druck und Vertrieb ab. Werbeanzeigen und Verkaufserlöse sollen die Lücke schließen. Die Aktion startet heute Morgen um 9:00 Uhr.
Crowdfunding als wichtige Stütze für Shift
„Uns ist es bislang nicht gelungen, ein Geschäftsmodell für ‚Shift‘ zu entwickeln, damit sich das Magazin aus eigener Kraft tragen kann“, gibt Höly zu. „Ich bin mir aber nicht zu schade, noch einmal den Weg über Crowdfunding zu gehen.“ Zuvor hatte er eine neue Kampagne ausgeschlossen, da ab einem gewissen Punkt erwartet würde, dass sich Projekte selbst finanzieren können. Für die erste reguläre Ausgabe „Break“ und für den Dummy „Die unbequeme Wahrheit“ sammelte er mittels Crowdfunding insgesamt knapp über 22.000 Euro ein.
Ohne Unterstützer, keine neue Ausgabe lautet auch beim dritten Crowdfunding die Devise. Zumal der redaktionelle Aufwand höher als bei den bisher erschienen Ausgaben ist, da die neuen Hefte thematisch eng miteinander verzahnt sein werden. Über konkrete Inhalte spricht Höly noch nicht. Fest steht, dass neue Ausgaben halbjährlich erscheinen sollen.
Bahnhofsbuchhandel ja oder nein?
Noch steht nicht fest, ob „Shift“ wieder im Bahnhofsbuchhandel erhältlich sein wird. „Es ist eine Illusion zu glauben, man könne dort als kleiner und unabhängiger Verlag nennenswerte Erlöse erzielen.“ Viel eher könne man Aufmerksamkeit und Reichweite steigern. Vor drei Jahren bekam „Shift“ dadurch sogar einen eigenen Stand auf der Frankfurter Buchmesse.
Im November 2016 kündigte Höly an, im nächsten Jahr keine Ausgaben zu veröffentlichen, sondern hinter den Kulissen „Shift“ weiter zu entwickeln. Am Ende dauerte die kreative Pause zwei Jahre. Die Auszeit habe dem Projekt allerdings gut getan, da so Ideen reifen konnten. Es wird sich zeigen, ob Höly und sein Team auch dieses Mal wieder genügend Unterstützer überzeugen können.