Städte im Wandel

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Die Kraft der positiven Vision

Der Wandel ist unvermeidlich, das Wie liegt dabei jedoch weitgehend in unseren Händen. „Die Transition-Bewegung ist eine von vielen, die es erlaubt die vollständige ökologische Wende möglichst angstfrei auszuprobieren und leben zu können“, ist sich Wessling sicher. Die niedrigen Eintrittsbarrieren und das undogmatische Vorgehen passen zum Zeitgeist. Generell sollte man den Fehler vermeiden zu unterschätzen, wie machtvoll es ist positiv in die Zukunft zu blicken. Daher möchten wir in einem weiteren Beitrag einzelne Transition-Town-Initiativen, deren Erfolg und die Motivation der Menschen dahinter vorstellen.

Selber aktiv werden

Jedem steht es frei, sich einer Transition-Town-Initiative anzuschließen oder eine neue zu starten, sollte noch keine im Umfeld existieren. Hier die typischen Schritte zu einer eigenen Initiative:

Nach dem Kontakt mit der Idee – sei es durch Gespräche mit Bekannten und Freunden, Medienberichten, Rob Hopkins Buch oder einer der beiden Dokumentationsfilme über Transition Town („In Transition“ und „In Transition 2.0“) – finden in der Regel die ersten Treffen von Interessierten statt und / oder man sucht auf der „offiziellen“ Internetseite  nach Gleichgesinnten aus der Region. Diese organisieren weitere Treffen, Vorträge oder Filmvorführungen und formulieren eventuell bereits gemeinsam eine erste Vision „Meine Region in 20 Jahren“ oder dergleichen. Schließlich formt sich eine feste Gründungsgruppe, aus der später die einzelnen Arbeitsgruppen hervorgehen können: Manche möchten einen Gemeinschaftsgarten gründen, andere eine Regionalwährung initiieren, sich um neue Formen der Mobilität oder dezentrale regenerative Energieprojekte kümmern. Eventuell gibt es vor Ort bereits andere aktive (Umwelt-)Gruppen und Vereine, mit denen man kooperieren kann – schließlich muss das Rad nicht neu erfunden werden. Die Gründungsgruppe bleibt idealerweise bestehen und organisiert gemeinsame Termine, pflegt die Internetseite und schafft allgemein die Rahmenbedingungen für das Gelingen der Vorhaben. Konkrete Anweisungen und Zielvorgaben für die einzelnen Arbeitsgruppen gibt es auch hier nicht. Vielmehr sollen der Austausch und das Wir-Gefühl erhalten bleiben, damit bei allen parallelen Aktivitäten auch ein Miteinander existiert.

Bereits existierende Gruppen unterstützen die Arbeit von neuen Initiativen mit Vorträgen, Erfahrungsaustausch und mehr. Es existiert ein kostenfreier Leitfaden und einmal im Jahr findet eine (Un)Konferenz statt. Der Besuch des Zwei-Tage-Seminars „Training for Transition“ ansonsten als äußerst hilfreich erwiesen. Laut Gerd Wessling sei es sinnvoll, dass mindestens ein bis zwei Mitglieder der Kerngruppe daran früher oder später teilnehmen.

Letztlich steht es jeder Initiative frei, „Transition“ im Namen zu führen und sich dem Netzwerk anzuschließen. Daraus ergeben sich durchaus Vorteile, denn Interessierte kommen durch das Gesamtkonzept mit Aspekten in Kontakt, die sie vielleicht bei den einzelnen Projekten vermissen. Zudem ist „Transition“ für zunehmend mehr Menschen ein fester Begriff.

Weiterführende Informationen zur deutschsprachigen Transition-Bewegung, Kontaktmöglichkeiten, Ansprechpartner, Bestellmöglichkeit für „In Transition 2.0“ auf DVD, Kurs- und weitere Termine (darunter auch „Training for Transition“)  gibt es auf der „offiziellen“ Internetseite.

Dieser Beitrag erschien erstmalig im Magazin raum & zeit Ausgabe 180 / 2012. Sie können die Original-Veröffentlichung auch direkt beim Verlag als PDF erwerben.

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