Kurz nach Mitternacht kam zunächst die Erfolgsmeldung: Herausgeber Daniel Höly hatte für sein Magazin „Shift“ das erste Fundingziel erreicht. Via Startnext waren auf den letzten Drücker 15.177 Euro im virtuellen Topf gelandet. Dennoch werden 2019 keine neuen Ausgaben erscheinen, die als Staffel konzipiert thematisch aufeinander aufbauen sollten.
Von den benötigten 30.000 Euro für die komplette Staffel mit vier Heften ist das Ergebnis weit entfernt. Bei 15.000 Euro sollten zumindest zwei Ausgaben erscheinen. Die Zahl der Unterstützer sei im Vergleich der letzten Crowdfunding-Kampagne um die Hälfte zurück gegangen, ein größeres Medienecho blieb aus. Den Moment der Begeisterung habe es nicht gegeben. Im Grunde sei die Luft jetzt schon raus. „Trotz der bereits fünf veröffentlichten Ausgaben und obwohl unser Netzwerk gewachsen ist, ist das Interesse an ‚Shift‘ doch zurück gegangen“, sagt Höly.
Kein Mandat erhalten
Die Crowdfunding-Kampagne haben Daniel und Debora Höly nicht als Werbemaßnahme gesehen, sondern wie eine Wahl für ein Mandat. Letzten Endes sei kein Mandat 2019 wieder weitere Ausgaben zu veröffentlichen zustande gekommen. Ob Höly mit diesem Schritt Vertrauen bei seinen Unterstützern verloren hat, wird sich zeigen. Sicherlich wird nicht jeder die Entscheidung verstehen.
Nachträglich wurde das Fundingziel auf Startnext erhöht, so dass die Kampagne nun offiziell gescheitert ist. Wer per Vorkasse gezahlt hat, erhält sein Geld zurück. Lastschriften und Abbuchungen per Kreditkarte werden gar nicht erst vorgenommen.
Zwei Jahre hatte Höly mit „Shift“ pausiert, auch um das Magazin intern weiter zu entwickeln. Die Crowdfunding-Kampagne war das erste öffentliche Lebenszeichen. Bereits zwei hatte Daniel Höly erfolgreich abgeschlossen und für die erste reguläre Ausgabe „Break“ und für den Dummy „Die unbequeme Wahrheit“ insgesamt knapp über 22.000 Euro eingesammelt. Die Ausgaben zwei bis fünf kamen ohne Crowdfunding aus.