Im Strudel der arabischen Revolutionen

| Keine Kommentare

Der Netzaktivist Stephan Urbach möchte die Freiheiten im Internet bewahren. Als Mitglied der Gruppe Telecomix unterstützte er gemeinsam mit seinen Mitstreitern die Oppositionen während der Revolutionen in Tunesien, Ägypten, Libyen und Syrien. Er arbeitete bis zur Selbstaufgabe und seine verdrängte aber alt bekannte Depression schlug gnadenlos zu: Urbach stand kurz vor dem Suizid. Seine Geschichte erzählt er in seinem Buch „Neustart – Aus dem Leben eines Netzaktivisten“.

Schon als Kind zählte der in Hessen aufgewachsene Stephan Urbach zu den Technik-Nerds – besonders als er auf die Welt der Computer und von BTX, dem Vorläufer des heutigen Internets, traf. Hier fand er die Freiheiten, die er sich in seinem Leben wünschte. Geraten diese jedoch in Gefahr, verteidigt er sie als Hacker und Netzwerkaktivist.

Der Pirat und Revoluzzer Stephan Urbach

Als damaliges Mitglied der Piraten Partei stieß er auf die Aktivistengruppe Telecomix und wurde schnell ein Teil davon. Hier fand er Gleichgesinnte, die sich mit konkreten Aktionen für die Freiheiten im Internet und gegen massenhafte Überwachung einsetzten.

neustartAls im arabischen Raum Blogger bedroht, teils zu Tode geprügelt wurden und schließlich die Revolutionen ausbrachen, unterstützte Urbach bis zur totalen Erschöpfung die Oppositionen in den Ländern. Als beispielsweise die ägyptische Regierung das komplette heimische Internet lahm legte, kramten die Mitglieder von Telecomix alte Modems aus verstaubten Kartons, schlossen sie an und ermöglichten Ägyptern mit Einwahlnummern einen Zugang zum Internet. Auch erreichten die Gruppe Videos von Demonstrationen, die ungefiltert die Brutalität aufzeigten, mit denen sich die Regime an der Macht zu halten versuchten. Telecomix war demnach auch für Medien eine wichtige Informationsquelle und wurde vom syrischen Geheimdienst bedroht.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.