Berufliche Vorteile für journalistische Spezialisten
Jens Brehl: Wann und warum haben Sie sich auf die Themenscherpunkte innere und äußere Sicherheit spezialisiert?
Julia Weigelt: Meine Artikelserie von „Fulda nach Afghanistan“ wurde vom Verband hessischer Zeitungsverleger mit dem Hessischen Jungjournalistenpreis ausgezeichnet. Es folgte ein Beitrag „Wenn harte Männer weinen“ über die Belastungen im Polizeidienst, für den ich von der Mörtl-Stiftung einen Medienpreis bekam und schließlich 2012 meine erneute Reise nach Afghanistan mit dem Schwerpunkt der Zusammenarbeit von deutschen und afghanischen Streitkräften. Auch der daraus entstandene Beitrag hat einen Medienpreis gewonnen.
Als ich mich dann im selben Jahr selbständig machte und nach Hamburg zog, war für mich schnell klar, mich auf das Themenfeld innere und äußere Sicherheit zu spezialisieren. Ich tauche gerne in diese Welt ein, was durchaus herausfordernd ist. Zudem ist es ein sehr komplexes Thema und ich habe mich schon immer gerne in schwierige Dinge eingearbeitet. Und nun war ich schon mitten im Thema, kannte die Abkürzungen der Bundeswehr und den Unterschied zwischen Kommandeur und Kommandant. Zudem glaube ich kaum, dass mir das Thema in zehn Jahren langweilig wird.
Jens Brehl: Welche Vorteile bietet die Spezialisierung für freie Journalisten?
Julia Weigelt: Man gewinnt leichter Auftraggeber, weil man sie sich gezielter aussuchen kann und man selber für diese auch interessanter ist. Bei mir hat es gut funktioniert, meine Beiträge Fachmagazinen und thematisch zuständigen Radiosendungen anzubieten.