Wenn Ökos für Ökos in der Öko-Nische schreiben, bewegt sich nicht allzu viel. Daher hat die taz eine Allianz mit Harald Welzers Stiftung FUTURZWEI geschlossen. So wird aus dem Umweltmagazin zeozwei das neue Heft taz.FUTURZWEI. „Alles könnte anders sein – Gute Gründe sich jetzt einzumischen“ ist das Titelthema der ersten Ausgabe. Und die hat es in sich.
„Magazin für Zukunft und Politik“ steht auf dem Cover noch vor dem Magazinnamen. Damit ist klar: sich für die sozialökologische Wende einzusetzen ist auch politisch. Neue Leserkreise, die mit „öko“ immer noch sockenstrickende Müslifreaks statt wichtiger Bewegung zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen assoziieren, sollen erschlossen werden.
Allianzen stärken
„Mir ist inzwischen eines klar: Wir kommen nicht mehr weiter, wenn wir machen, was wir immer machen. Wenn wir denken, was wir immer denken. Wenn wir zu denen sprechen, zu denen wir immer sprechen und uns dann gegenseitig zunicken. Wenn wir unser Ding unter uns machen wollen. Wir brauchen neue Allianzen, die uns herausfordern, die unbequem sind, aber mit denen wir intellektuell, diskursiv und gesellschaftlich wachsen können“, beschreibt Chefredakteur Peter Unfried die Beweggründe im Hausblog der taz.
Friedliche Wende oder blutige Revolution?
„Bewegungen sind mühsam, gerade dort, wo die Verführungen zur Bequemlichkeit so allumfassend sind wie in modernen Hyperkonsumgesellschaften. Und seit es soziale Netzwerke gibt, kann man Haltungen auch durch Klicks und Tweets zum Ausdruck bringen, dafür muss man nicht mal mit dem Kauen aufhören, falls man zufällig gerade frühstückt“, schreibt Harald Welzer und eröffnet damit das Titelthema.
Klar ist: So wie es läuft, geht es nicht weiter: Wachsende Müllberge, vergiftete Ackerböden, Armut, Kriege. Weltweit sitzen wir auf einem sozialen und ökologischen Pulverfass und die Lunte brennt. Die Geschichte lehrt, dass lange anhaltender Unmut durch kleine oder gar banal erscheinende Auslöser in (blutige) Revolutionen münden kann. Oder wir schaffen es, aus der Unzufriedenheit heraus den jeweilig benötigten Wandel im gesellschaftlichen Diskurs aktiv zu gestalten. Schließlich gibt es Lösungen zuhauf.
Eben diesem Spannungsfeld widmet sich die erste Ausgabe. taz.FUTURZWEI erscheint alle drei Monate.