„Wir lernen Zeitung!“, schreibt die Redaktion der Agora im Editorial der nunmehr dritten Ausgabe. Die ehrenamtlichen Herausgeber merken, dass ausgegeben Leitlinien für die Qualität des Blattes wichtig sind. Damit befinden sie sich auf einem guten Weg, wie die aktuelle Themenauswahl erkennen lässt.

Am vergangenen Samstag verteilten die Macher die neue Agora in der Fuldaer Innenstadt. Auch ich warf hier einen ersten Blick in die neue Ausgabe.
Bild: Agora / Walter M. Rammler
Kreative Kritik, Satire und lösungsorientierte Nachrichtenbeiträge halten auch in der neuen Ausgabe eine angenehme Balance. Die „Neuigkeiten“ zum Schnapsfest, die eine tatsächliche Veranstaltung veralbern (der Fuldaer wird diesen Witz verstehen), laden zum herzhaften Lachen ein. Doch es gibt noch mehr zu entdecken.
Energiewende in Fulda und ein gescheiterter Dialog
Das Wasserkraftwerk in Ziegel ist ein gelungenes Beispiel, wie eine Energiewende in Bürgerhand funktionieren kann. Geht das Projekt wie geplant in diesem Herbst ans Netz, wird Ziegel das erste Plus-Energie-Dorf in der Region Fulda. Wie es dazu kommen konnte verrät ein ausführlicher Bericht.
Es ist kein Geheimnis, dass die ehrenamtlichen Agora-Macher für Erneuerbare Energien eintreten. Um nicht Gefahr zu laufen dadurch einseitig zu berichten, war ein offener Dialog zwischen Gegnern und Befürwortern von Windenergie eingeplant. Wie und warum das Vorhaben leider scheiterte, erfährt man in der aktuellen Ausgabe.
Fortbestand der Agora eine Frage des Geldes?
„Wir sind so naiv, nicht nur die Ausgaben kostenfrei zu verteilen, sondern auch auf Werbeanzeigen zu verzichten. Letzten Endes möchten wir auf diese Weise wirtschaftlich unabhängig berichten können“, sagte Felix Döppner, einer der Herausgeber, in meinem ersten Bericht über die neue Bürgerzeitung und merkte an: „Das wird auf Dauer interessant, wie wir das finanzieren wollen.“
Besonders spannend wird es, da die Zeitung auf mittlerweile zehn Seiten angewachsen ist. Eine größere Ausgabe bedeutet nicht nur mehr Arbeit für die ehrenamtlichen Redakteure, sondern auch höhere Druckkosten. Leser können freiwillig bezahlen, doch die Einnahmen decken noch bei Weitem nicht die Kosten.
Wie in vielen Regionen, gibt es auch in Fulda nur eine Tageszeitung, welche nicht alle Themen abdecken kann und vielleicht auch manches Mal nicht möchte. Schließlich entscheidet der jeweilige Herausgeber über die Leitlinien eines Blattes. Die Agora ist in meinen Augen daher eine sinnvolle Ergänzung, auch zum erfolgreichen Nachrichtenportal OsthessenNews. Gemeinsam entsteht eine breite Themenpalette. Aus diesem Grund unterstütze ich das Projekt: Für die dritte Ausgabe habe ich zwei Fotos „gestiftet“ und ich hoffe, auch künftig weitere Inhalte liefern zu können.
Die Verteilstellen und Möglichkeiten wie man die Agora unterstützen kann, sind auf der Internetseite zu finden.