Wie aus einem Nebensatz mehrere Hauptsätze wurden

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Wie kam ich dazu, ein Interview mit Martin Exner über spirituelle Politik zu führen? Auch wenn er bereits politisch aktiv war und ein Buch veröffentlicht hat, ist sein Name in den Medien doch eher unbekannt. Alex Beckmann, Exners Verleger, sagt in einem Kurzinterview den entscheidenden Satz – doch es sollte noch eine ganze Weile dauern, bis ich meinen Beitrag veröffentlichte. Getreu dem Motto: Geduld haben und dranbleiben!

Im Magazin Oya gibt es die feste Rubrik „Befreundete Verlage“. In der September / Oktober-Ausgabe 2011 war der bereits erwähnte Alex Beckmann, Mitinhaber des Synergia Verlags, an der Reihe. Am Schluss des kurzen Interviews fiel der für mich entscheidende Nebensatz über Martin Exner: „Der Autor ist interessanterweise von der CDU zu den Violetten gewechselt.“

Seitenwechsler gefunden

Für Exners Buch „Ausgeklinkt – Volksvertreter ohne Volk“  interessierte ich mich zunächst nur am Rande. Damals plante ich einen Beitrag über Seitenwechsler. Bislang kennen wir das Thema meist durch Politiker, die nach ihrer Laufbahn in die Wirtschaft wechseln. Interessanterweise scheinen oftmals die Unternehmen mit lukrativen Posten zu locken, denen der Politiker während seiner Amtszeit ein vorteilhaftes Umfeld schuf. Das ist aber eine andere Baustelle.

Nein, ich wollte Menschen vorstellen, die ihrem Herzen folgten und sich mehr für das Gemeinwohl interessierten als Rendite und Macht. Daher interessierte es mich, warum jemand seine Position bei der CDU aufgibt, um zu einer eher unbekannten kleinen Partei zu wechseln – und dann auch noch zu einer für spirituelle Politik. Das telefonische Erstgespräch mit Martin Exner fand am 22. November 2011 statt und ich erkannte, dass ich lieber ein gesondertes Interview mit ihm umsetzen wollte. Bislang dachte ich, dass Spiritualität und Parteipolitik zwei unvereinbare Welten seien. Zudem zeigten gerade zu dieser Zeit die Piraten, dass kleine Parteien durchaus Wahlerfolge erzielen können.

Raus aus der Schublade und rein in den Blog

Nach dem ersten Vorgespräch schrieb ich ein Themenexposé und schickte es an zwei Redaktionen, für die ich bereits tätig war. Nummer ein lehnte ab („Man müsse dann ja auch alle anderen kleinen Parteien vorstellen.“), Nummer zwei meldete sich gar nicht. Selbst als ein drittes Magazin, in welches ein Interview mit Martin Exner wie die Faust aufs Auge gepasst hätte und mich um Themenvorschläge bat, fand mein Angebot keinen Anklang. Theoretisch warte ich auch hier bis heute auf eine Antwort, mehrere Nachfragen meinerseits blieben erfolglos. Ich selber war danach mit anderen Beiträgen beschäftigt und fand lange keinen Freiraum für das geplante Interview und die Suche nach einer passenden Publikation. Daher musste Martin Exner zunächst sein Dasein in meiner Ideen-Schublade fristen.

Mehr als eineinhalb Jahre später war es endlich soweit: Am 25. Juni 2013 traf ich mich persönlich mit Martin Exner in einem Hanauer Café. Mein enkeltauglicher Medienblog sollte in den kommenden Wochen starten und somit gab es bald eine passende Publikationsmöglichkeit. Es war also an der Zeit, interessante Inhalte zu schreiben – außerdem wollte ich dieses Herzensthema endlich angehen. Wenige Tage zuvor spendete eine Leserin 30 Euro für mein Buch Buchs „Einmal Hölle und zurück – Mein Weg aus dem Burnout in ein neues Leben“, welches sie sich zuvor kostenfrei heruntergeladen hatte. Nun waren auch die Kosten für die Zugfahrt gedeckt.

Wenige Wochen vor der Bundestagswahl veröffentlichte ich das Interview mit dem Titel „Spiritualität in der Politik“. Nun interessiert mich Ihre  Meinung als Leser: Ist das Thema interessant, relevant oder eher belanglos?

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